Alterssichtigkeit (Presbyopie)

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Wenn Sie beim Lesen das Gefühl haben, Ihre Arme werden zu kurz, dann ist es wahrscheinlich soweit. So bemerken die meisten von uns einen Zustand, den die Fachleute Presbyopie nennen.

Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet "altes Auge". Im Deutschen gibt es leider auch nur einen unschönen Begriff: Alterssichtigkeit. Um die Betroffenen anfangs nicht zu schockieren, sagen manche auch "jungpresbyop" dazu. Schnelles Ermüden oder Kopfschmerzen bei diffizilen Arbeiten sprechen ab einem gewissen Alter ebenso für eine beginnende Presbyopie wie die "zu kurzen Arme".

Wodurch wird Presbyopie verursacht?
Nun, mit der natürlichen Alterung verliert eigentlich jedes Körpergewebe an Elastizität. Die Haut z.B. wird schlaffer, und wir bekommen Falten. Auch die Linsen unserer Augen verlieren ihre Elastizität und werden immer härter. Die Flexibilität und somit Krümmungsfähigkeit der Linse ist jedoch unbedingt notwendig, um in verschiedenen Entfernungen scharf zu sehen; den Vorgang nennt man Akkommodation.
Die Akkommodationsfähigkeit sinkt also mit zunehmendem Alter. Der Alterungsprozess verläuft natürlich allmählich. Aber erst, wenn der Verlust an Akkommodationsfähigkeit so groß ist, dass bestimmte Entfernungen aus eigener Kraft nicht mehr scharf gestellt werden können, wird die Veränderung bemerkt.

Wie beeinflusst der Verlust an Elastizität das Sehen?
Unsere Fähigkeit zu "sehen" beginnt, wenn Licht durch die Hornhaut ins Auge eintritt. Die Gestaltung der Hornhaut, der Linse und des Augapfels trägt dazu bei, das Licht derart zu bündeln, dass es exakt auf der Netzhaut auftrifft und dort ein scharfes Bild liefert.

Die Augenlinse spielt eine Schlüsselrolle bei der Scharfeinstellung. In jungen Jahren ist die Linse flexibel. Mithilfe der feinen Ziliarfasern, an denen die Linse sozusagen im Auge aufgehängt ist, kann sich die Form der Linse verändern. Man sagt auch, das Auge akkommodiert. Beim Blick in die Ferne wird sie abgeflacht, und um in näheren Entfernungen scharf zu sehen, wird sie kontinuierlich kugeliger. Das wird von den Ziliarfasern bewerkstelligt, die beim Blick in die Ferne angespannt sind, die Linse also flachziehen. Beim Blick in die Nähe sind die Fasern entspannt, sie nimmt ihre kugelige Ausgangsstellung ein, und die Linse hat ihren höchsten Brechwert. Mit dem Alter wird diese Formänderung für die Linse schwieriger, da sie immer härter wird. Die Anpassung kann auch etwas länger dauern als früher.

Wann beginnt die Presbyopie?
Bereits in der Jugend beginnt die Linse, weniger flexibel zu werden. Aber erst in den frühen Vierzigern werden erste Effekte beim Lesen oder besonders feinen Arbeiten registriert. Presbyopie erwartet jeden von uns, und es gibt keine bekannte Methode, das zu verhindern!

Wie wird die Presbyopie festgestellt?
Eine ausführliche Überprüfung Ihrer Augen sowohl in der Ferne, als auch in der Nähe durch Augenoptiker oder Augenarzt wird Ihnen Klarheit verschaffen. Ein Besuch beim Augenarzt sollte auch etwaige andere unerwünschte Veränderungen ausschließen.

Wie kann man auf die Presbyopie reagieren?
Normalerweise wird Ihnen Ihr Fachmann unterstützende Gläser zum Lesen bzw. für die Nähe verordnen. Diese Gläser haben genau die Stärke, die Ihren Linsen zur richtigen Fokussierung fehlt. Dabei ist es wichtig, dass Sie nach der Entfernung gefragt werden, in der Sie hauptsächlich die Unterstützung benötigen. Addition wird der Betrag genannt, der Ihnen für Ihre Hauptarbeitsentfernung fehlt. Die Additionswerte werden so ausgewählt, dass Sie bequem in der Hauptentfernung arbeiten können, aber noch ein Spielraum nach vorne und hinten gegeben ist. Schließlich haben Sie in der Regel stets einen Restanteil an Akkommodationsfähigkeit, der dazu ausgenutzt wird. Sollten Sie für die Ferne keine Brille benötigen, genügt wahrscheinlich eine reine Lesebrille, und Sie können wieder entspannt lesen und arbeiten. Wenn andere Sehfehler wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus hinzukommen, werden Gleitsicht- oder Bifokalgläser oder Gleitsichtkontaktlinsen eine bequeme Lösung für Sie sein.

Kann ich meine Kontaktlinsen noch tragen?
Ja. Sie haben sogar drei Möglichkeiten, wie Sie als Kontaktlinsenträger mit der neuen Situation umgehen können bzw. sogar jetzt erstmals mit dem Gedanken spielen, mal Kontaktlinsen auszuprobieren: Bifokal- oder Multifokal-Kontaktlinsen (z.B. die Focus® Dailies Progressives)

Welche Kontaktlinsenwahl wird für mich die Beste sein?
Um das herauszufinden, wird Ihnen Ihr Kontaktlinsenspezialist zahlreiche Fragen stellen. Z.B. in welcher Entfernung Sie hauptsächlich arbeiten, was Sie arbeiten, wie die Luftverhältnisse und die Sehanforderungen an Ihrem Arbeitsplatz sind und vieles mehr. Als Bibliothekar werden Sie sicher ganz andere Kriterien haben als ein Lastwagenfahrer. Anhand Ihrer Angaben wird er Ihnen die beste Lösung ausarbeiten können. Eventuell wird er Ihnen auch eine weitere Kombination vorschlagen.

Wird sich die Presbyopie häufig verschlechtern, nachdem sie einmal korrigiert wurde?
Presbyopie ist ein Vorgang, der sich kontinuierlich verändert. Allerdings wird mit einem bestimmten Alter ein Endstadium erreicht. Mit ca. 65 Jahren werden Sie Ihre letzte Veränderung benötigen. Wenn Sie Ihre Augen aber regelmäßig untersuchen lassen, werden Ihnen zu plötzliche Änderungen keine Schwierigkeiten bereiten. Wenn Sie mit der ersten Korrektion der Presbyopie zu lange warten, werden Sie mit längeren Eingewöhnungszeiten rechnen müssen.

Wenn Sie bereits bei den ersten Anzeichen ("Hilfe, meine Arme werden zu kurz...") einen genauen Sehtest machen lassen, werden Sie kaum einen Unterschied zu vorher merken. Sie werden nur viel entspannter und beispielsweise ohne Kopfschmerzen arbeiten. Den routinemäßigen Sehtest kann Ihr Augenoptiker durchführen. Trotzem sollten Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zum Augenarzt gehen.

 

Quelle: http://www.cibavision.de/for_your_eyes/sehfehler/sehfehler.shtml